10 | 2021
Von Mensch zu Mensch
Teil 1: Claudia von Forstner-Wittwer
Claudia von Forstner-Wittwer ist als Office-Managerin für das Controlling, die Gehalts- sowie Finanzbuchhaltung in Kanzleien verantwortlich.
„Das korrekte und strategische Vorgehen, das ich für diesen Beruf brauche, habe ich wahrscheinlich von meinem Vater geerbt”, schmunzelt die 63-Jährige, die als Tochter eines Offiziers und U-Boot-Kommandanten mit ihrer Familie schon unzählige Male umgezogen ist. Dazu passt auch ihr Lebensmotto: „Loslassen und nicht festhalten. Auch das was man liebt sollte man nicht nur festhalten.” Von 1999 bis 2009 studierte sie noch mal eben Germanistik und Journalistik an der Hamburger Uni und setzt sich seitdem ehrenamtlich als Pressearbeit-Beauftragte für den Deutsche Muskelschwund-Hilfe e.V. ein. „Bei einem solchen Lebenslauf lernt man automatisch, sich an ständig wechselnde Situationen anzupassen,” resümiert sie lachend. Ihr Entspannungs-Tipp? Kleine Rituale im stressigen Alltag: „Jeden morgen gucke ich um Punkt sieben Uhr die Serie ‚Rote Rosen’, die in Lüneburg spielt,” verrät uns von Forstner-Wittwer. „Das entspannt mich.”
Inzwischen sesshaft geworden lebt die Powerfrau mit ihrem Mann südlich der Elbe in Harburg. „Wir fühlen uns ausgesprochen wohl in der Region Süderelbe”, erzählt sie. „Ich mag vor allem die Menschen hier.” Und diese Sympathie beruht auf Gegenseitigkeit, denn in ihrem Lieblingsrestaurant „Al Limone” in der Harburger Lämmertwiete macht man sich schon mal Sorgen, wenn das Ehepaar Forstner-Wittwer längere Zeit nicht erscheint. „Die Atmosphäre dort ist sehr herzlich, wir werden bei jedem Besuch umarmt und ehrlich gefragt, wie es uns geht.”
Die Liebe zur Region ist für die Harburgerin aber auch eng mit der Nähe zum Wasser verbunden: „Ich brauche Hamburg, den Hafen und die Großstadt. Hier ist die Welt offen und das mag ich.” Wasser, Elbe und Alster ziehen Claudia von Forstner-Wittwer immer wieder an. „Ich fahre gelegentlich mit der Fähre von den Landungsbrücken raus nach Finkenwerda und wieder zurück. Seeluft schnuppern.” Und Seeluft ist die Hamburg-Liebhaberin gewohnt. 2009 machte sie auf dem Segelschiff „Alexander von Humboldt” eine Tour von St. Petersburg bis nach Turku.
Mit Kreuzfahrt-Luxus à la Aida hatte das aber nichts zu tun: „Mit anpacken war angesagt, dreizehn Tage lang. Das ist seemännisches Leben pur”, erinnert sich von Forstner-Wittwer, räumt aber mit einem Augenzwinkern ein: „ Mit den Wachgängen hatten wir Glück. Unsere Schicht war von 8 bis 12 Uhr. Andere hatten die Schicht von 4 bis 8 Uhr morgens – und die ist grausam!”
Claudia von Forstner-Wittwer empfiehlt uns die Bucholzer Künstlerin Giesela Stauschau als nächste Gesprächspartnerin. Ihre Geschichte lesen Sie in der nächsten XELLO!
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